Die Zukunft darf nicht verspielt werden
Die Innovationskraft Deutschlands ist der beste Garant des Wohlfahrtsstaates und des sozialen Friedens. Die Qualität von Ausbildung und Bildung und die Forschungsstärke unseres Wissenschaftssystems bilden die Grundlage unserer Innovationsstärke und weltweiten Wettbewerbsfähigkeit. Wer dies aufs Spiel setzt, handelt fahrlässig.
News vom 02.05.2019
Entscheidend für die Qualität von Bildung und Forschung sind die Wissenschaftspakte. Die Verhandlungen über die Zukunft dieser Pakte treten heute und morgen in die entscheidende Phase ein. Die Pakte stehen für die Zusammenarbeit von Bund und Ländern bei der Finanzierung des deutschen Wissenschaftssystems. Diese Zusammenarbeit hat in den letzten Jahren zur Leistungsstärke des deutschen Wissenschaftssystems, zu dessen weltweiter Konkurrenzfähigkeit und Attraktivität entscheidend beigetragen. Die U15-Universitäten appellieren an die Verantwortlichen bei Bund und Ländern, dieses Erfolgsmodell nicht aufs Spiel zu setzen.
Die Universitäten sind auf die Wissenschaftspakte dringend angewiesen, um weiterhin als Zentren des Wissenschaftssystems fungieren zu können. Ein Scheitern der Verhandlungen würde alle Bemühungen von Bund und Ländern im Rahmen der Exzellenzstrategie konterkarieren.
Für das Nachfolgeprogramm des Hochschulpakts sind ein über die Laufzeit wachsendes Finanzvolumen und transparente Parameter für die Verteilung der Mittel erforderlich: Nur eine Dynamisierung oder verbindlich zugesagte regelmäßige Aufwüchse ermöglichen es den Universitäten, unbefristete Beschäftigungsverhältnisse zu schaffen. Für die zeitgemäße Weiterentwicklung spezifisch universitärer Karrierewege und deren Attraktivität ist dies von entscheidender Bedeutung. Transparente, wenige und klare Parameter für die Verteilung der Mittel bilden die Voraussetzung für möglichst schwankungsarme und optimal planbare Mittelflüsse.
Die Förderung innovativer Ideen im Bereich der Lehre durch den Qualitätspakt Lehre hat zu zahlreichen Qualitätsverbesserungen geführt. Um die Qualität der Lehre auch in Zukunft systematisch zu verbessern und gleichzeitig bewährte Konzepte und Strukturen weiterentwickeln zu können, ist ein Nachfolgeprogramm für den Qualitätspakt Lehre unerlässlich. Neue Institutionen sind dabei weniger hilfreich als verlässliche und mutige Förderprogramme.
Die enge Zusammenarbeit zwischen forschungsstarken Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen prägt das deutsche Wissenschaftssystem und macht es stark. In den letzten Jahren sind, insbesondere durch Exzellenzinitiative und Exzellenzstrategie, in diesem Zusammenhang an einer Vielzahl von Wissenschaftsstandorten in ganz Deutschland wichtige Entwicklungen angestoßen worden. Eine diesen Entwicklungen angemessene Fortführung des Pakts für Forschung und Innovation liegt im Interesse der forschungsstarken Universitäten.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist ein Motor der universitären Grundlagenforschung. Sie muss im Pakt für Forschung und Innovation den außeruniversitären Forschungseinrichtungen gleichgestellt bleiben.
Ohne Programmpauschalen ist universitäre Spitzenforschung, der das deutsche Wissenschaftssystem die wichtigen Impulse verdankt, nicht möglich. Die Programmpauschale muss erhalten und erhöht werden, ansonsten werden gerade die forschungsstärksten Universitäten für ihre Erfolge bestraft.
Hans-Jochen Schiewer, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Rektor der Universität Freiburg: „Es geht in der entscheidenden Phase der Paktverhandlungen um die Leistungsstärke des Wissenschaftssystems im kommenden Jahrzehnt. Eine Kürzung bei den Ausgaben des Bundes für Bildung und Forschung wäre unverantwortlich. Nur mit einer verlässlichen und steigenden Finanzierung wird das deutsche Wissenschaftssystem seine Leistungsfähigkeit weiter steigern und damit zum zukünftigen Wohlstand unseres Landes einen wesentlichen Beitrag leisten können.“
Über German U15
German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.
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