Forschungsstarke Universitäten zu DEAL: Wissenschaftliches Publizieren im Zeitalter von Open Access erfordert neue Finanzarchitektur
News vom 17.09.2019
** Die Position von German U15 zur neuen Finanzarchitektur für Open Access-Publikationen finden Sie hier. **
German U15 fordert eine neue Finanzarchitektur für wissenschaftliches Publizieren. Das am 22. August 2019 unterzeichnete Memorandum of Understanding zwischen dem Projekt DEAL und dem Verlag Springer Nature begreifen die forschungsstarken deutschen Universitäten als wichtigen Meilenstein des Übergangs in eine Open Access-Publikationskultur. Diesen Übergang und das Projekt DEAL begrüßen und unterstützen die U15-Universitäten nachdrücklich. Gleichzeitig macht German U15 deutlich, dass der erfolgreiche Übergang in eine Open Access-Publikationskultur eine stabile und verlässliche Finanzierungslösung voraussetzt, die insbesondere die Herausforderungen für forschungs- und publikationsstarke Universitäten berücksichtigt.
Hans-Jochen Schiewer, Vorstandsvorsitzender von German U15 und Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg:
„Open Access ist die zentrale Säule einer zeitgemäßen, wissenschaftsadäquaten Publikationskultur. Wir sehen jedoch mit Sorge, dass die Umstellung der Kostenberechnung von Subskription auf Publikationen mit erheblichen finanziellen Mehrbelastungen für forschungs- und damit publikationsstarke Universitäten verbunden sein kann.
Wir brauchen deshalb in Zukunft eine neue und faire Finanzierungslösung, die es den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern an forschungsstarken Universitäten auch in Zukunft erlaubt, auf höchstem, international konkurrenzfähigem Niveau zu publizieren.
Dafür sind neue Förderformate, eine stärkere Zentralisierung der Publikationsmittel innerhalb von Universitäten und insbesondere ein neues Kostenverteilmodell innerhalb des deutschen Wissenschaftssystems erforderlich.
Das Projekt DEAL zeigt, dass die Wissenschaftseinrichtungen gemeinsam, mit großer Konsequenz und Beharrlichkeit für eine moderne Publikationskultur eintreten. Sie brauchen dabei auch die Unterstützung von Bund, Ländern und Förderorganisationen.
Der Übergang ins Open Access-Zeitalter wird nur als gemeinsame Anstrengung aller Akteure des deutschen Wissenschaftssystems erfolgreich sein."
Über German U15
German U15 ist die strategische Interessenvertretung forschungsstarker und international sichtbarer deutscher Universitäten. Die U15-Universitäten bilden fast ein Drittel aller deutschen und internationalen Studierenden in Deutschland aus. Sie betreuen die Hälfte aller in Deutschland abgeschlossenen Promotionsvorhaben. Die U15-Universitäten werben zwei Fünftel der öffentlichen Drittmittel ein, im Medizinsektor sogar 60 Prozent.
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